Mit der Uraufführung von “Draußen vor der Tür« wurde Wolfgang Borchert 1947 zur wichtigsten Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur. Das Stück erzählt die Geschichte von Beckmann, einem jungen Heimkehrer aus dem Krieg gegen Russland, den der Gedanke an seine toten Kameraden und Kriegstaten um den Schlaf bringt. Er muss feststellen, dass inzwischen ein anderer Mann den Platz an der Seite seiner Frau eingenommen hat. Er stürzt sich in die Elbe. Aber die Elbe spült ihn zurück ans Ufer. Und so wandert er, auf der Suche nach Anschluß an das Leben nach dem Krieg, durch seine alte Heimatstadt und klopft an die Türen, jener die er zuvor gekannt hat, oder bei denen er sich Hilfe erhofft. Doch keiner versteht Beckmann, niemand kann ihn von seinen inneren Geistern befreien…

Wenn auch Borchert das Ende des 2. Weltkrieges als Anlass für seine Geschichte nahm, so ist die Handlung, die Verzweiflung Beckmanns, übertragbar auf viele Rückkehrer, Flüchtlinge, Verfolgte jener Kriege, die auch 2015 auf der Welt wüten. Das Törchen möchte zeigen, wie nah wir diesem Mann, der vor fast 70 Jahren aus dem Krieg zurückkehrte auch heute noch sind…